Nachwort
1938 geboren, gehöre ich zu der Generation, bei der sich im Kindesalter einige Begleiterscheinungen des Krieges unauslöschlich in das Unterbewusstsein gebrannt haben: das Alarm-Heulen der Sirenen, die Fliegermeldungen im Radio, der Beschuss von Tieffliegern. Bei einem Angriff auf die Innenstadt von Kiel konnte ich – unweit des einstigen, nach dem Krieg gesprengten und eingeebneten Tiefbunkers am Lessingplatz – sogar das Gesicht des Piloten in seiner Kanzel erkennen. Selbst im ländlichen Raum, an einem Feldweg bei Kalkjer an der Schlei, wo meine Mutter während des Krieges nach der Evakuierung aus der Marinestadt Kiel mit uns Kindern auf einem Bauernhof untergekommen war, mussten wir uns beim Anflug von Tieffliegern in den Graben werfen. Unvergessen auch das Geräusch eiliger Schritte und erregter Stimmen von Sanitätern im Tiefbunker am Lessingplatz, das dumpfe Dröhnen der Bomben- und Granaten-Einschläge in der Nachbarschaft, der stechende Geruch ausgebrannter Wohnhäuser…