1939 befindet sich in Hitlers Machtapparat der Krieg bereits in der Planungsphase. Die Besetzung Polens steht unmittelbar bevor. Auch innenpolitisch weht ein eisiger Wind. Vor dem Reichstag in der Krolloper zu Berlin kündigt der Führer und Reichskanzler für den Fall eines neuen Krieges die Vernichtung der „jüdischen Rasse in Europa“ an. Zur gleichen Zeit ergeht ein Berufsverbot für jüdische Apotheker, Zahn- und Tierärzte. Im März 1939 kommt es auf dem Hof der Hauptfeuerwache in Berlin zur Verbrennung von mehr als 1.000 Gemälden und 4.000 Graphiken als „entartete Kunst“. Literarische und bildnerische Kunst werden unter die politische Zwangsjacke der Nazis gezwungen. Auch die Wirtschaft wird im Zeichen der Aufrüstung zunehmend in den Dienst der Vorbereitung auf den „Blitzkrieg“ gestellt. So installiert der Oberbefehlshaber des Deutschen Heeres, General von Brauchitsch, mit Wirkung vom September 1939 eine neue Waffengattung: die „Schnellen Truppen“, darunter u.a. motorisierte Aufklärungsabteilungen, Kavallerieregimenter und Radfahrabteilungen. Als deutsches Gegenstück zur französischen Maginotlinie errichten mehr als 500.000 – überwiegend zwangsverpflichtete – Arbeiter den „Westwall“, ein gewaltiges System von Panzersperren, Bunkerstellungen und Drahtverhauen an den Grenzen zum Erbfeind Frankreich. Es ist laut Hitler das „gigantischste Befestigungswerk aller Zeiten“. Mit der Besetzung des Memellandes, der Auflösung der Tschechoslowakei und der Ausrufung des Protektorats Böhmen & Mähren bahnt sich der Krieg im März 1939 endgültig an. Die vertraglich besiegelte Rückgabe des durch die Bestimmungen des Versailler Vertrages 1920 losgelösten Memellandes an das Deutsche Reich erfolgt unter beiderseitigem Gewaltverzicht. Damit sucht Hitler sich gegenüber Russland den Rücken freizuhalten. Verwirrung entsteht im deutschen Lager, als wenige Stunden nach Hitlers Befehl zum Einmarsch in Polen am 26.08.39 der deutschen Führung das unerwartete ‚Nein’ Italiens zum Kriegseintritt übermittelt wird. Hitler widerruft den Angriffsbefehl, und der Aufmarsch an der Ostgrenze wird gestoppt. Ganz gelingt dies jedoch nicht mehr. Ein Stoßtrupp des 46. Infanterieregiments bei Lublinitz hat bereits das Feuer eröffnet und erleidet starke Verluste, da Entsatz ausbleibt. Auch Einheiten der 14. Armee, die einen Eisenbahntunnel besetzten, müssen sich in die Slowakei zurückziehen. Polen ist gewarnt, verstärkt die Grenzsicherung und ordnet vier Tage später die Mobilmachung an. Der Krieg ist nun nicht mehr aufzuhalten. Als unmittelbarer Vorwand dient die „Aktion von Gleiwitz“: es wird die Meldung verbreitet, polnische Banden hätten den Sender besetzt. Bereits am kommenden Tag, dem 01.09.39, startet die deutsche Wehrmacht den Angriff auf Polen. Das Linienschiff „Schleswig-Holstein“ feuert auf die Westerplatte vor Danzig. Der „Fall Weiß“ wird umgesetzt. Im Einsatz sind die Heeresgruppen Nord und Süd: In Ostpreußen und Pommern die Gruppe Nord mit der 3. und 4.Armee (630.000 Mann) unter Generaloberst v. Bock; bei Breslau, in Oberschlesien und in den Karpaten die Gruppe Süd mit der 8., 10. und 14. Armee: 886.000 Mann unter Generaloberst v. Rundstedt.