1. Weitgehend rassenspezifische Hundetypen
1.1 Kampfhunde und ‚Kriegshunde’ wurden bereits in den Kulturen der Frühzeit gezüchtet
und in Schaukämpfen in den antiken Arenen zum Kampf gegen Bären und Großkatzen gehetzt. Auch bei Kriegszügen wurden sie eingesetzt. Der erste überlieferte Bericht von einem Kampf zwischen einem Bären und 6 Bärenhunden stammt aud dem Jahr 1050 n.Chr. Es waren große, tief und breitschultrig gebaute Hunde, auf Agressivität, Stärke und Ausdauer selektiert; ein Hundetyp, wie ihn der Mastiff oder Molosser Hund repräsentiert, mit einem Körpergewicht von 90 kg und mehr. Er war vor allem zur Jagd auf Bären und Wildschweine geeignet; ein historischer Hundetyp, der als Vorfahre heutiger Hunde-Rassen wie Deutsche Dogge, des Boxer und Bulldog gilt. Im England des 16. und 17.Jahrhunderts war die Veranstaltung grausamer Tierkämpfe zwischen Hunden, Bären und anderen Wildtieren in Mode gekommen. Die in besonderen Arenen – als „bear garden“ bezeichnet – veranstalteten, grausamen Tierkämpfe fanden in der „Virgin Queen“ Elisabeth I. (1533-1603), der letzten Königin der Tudor-Dynastie, und in James I. – als Jakob I. seit 1603 König von England und Irland – besondere Förderer.
Noch in der Neuzeit, Mitte des 19.Jahrhunderts, gehörten Kriegshunde zur Ausstattung der preußischen und bayerischen Jägerbataillone, ebenso wie der westfälischen „Bückeburger Jäger“. Auch im 1.Weltkrieg befanden sich bis 1919 Kriegshunde in den Armeen im Einsatz. Im deutschen Heer hatte jedes Jägerbataillon 10-12 abgerichtete Diensthunde, deren Verwendung im 19. und 20. Jahrhundert und Vorpostenhunde, mit deren Hilfe Meldungen von Feldposten oder Patrouillen übermittelt wurden. Als ‚Ziehhunde’ beförderten sie Munition zu den Stellungen an der Front.
Bis in die Gegenwart hinein finden Kampfhunde verwerfliche, illegale Verwendung. Es handelt sich dabei um verschiedene Rassen mit relativ einheitlichem Phänotyp. In den Zuchten wurden sie auf Merkmale selektioniert, die beim Kampf Vorteile versprechen.Angezüchtete Haupteigenschaft ist ein agressives Kampfverhalten und „Verbeißen“ bis zum Umfallen. Neben dem Pitbull-Terrier gehören auch der Staffordshire Bullterrier und Bulldoggen zu diesem Hundetyp, der einen untersetzten, gedrungenen Körperbau aufweist. Kampfhunde sind meist niedriggestellt (Standvermögen), mit muskulösem Nacken (Kiefermuskulatur) und starken Kieferknochen ausgestattet. Mit grausamen Methoden zur Kampfmaschine abgerichtet, stürzen sich diese Hunde auf den Befehl ihres Herrchens auf ihren Gegner, um ihn zu zerfleischen und damit seinem Besitzer den Wetteinsatz zu sichern. Selbst der „Gewinner“ des Kampfes ist meist verloren, denn er hat seinen Wert als Kämpfer eingebüßt, wird ohne Erbarmen getötet und – so schwer es fällt, dieses Wort für ein Tier zu verwenden – „entsorgt. Neue Gesetze, die Aufzucht, Haltung und Verkauf von Kampfhunden unter stärkere Kontrollen stellen, könnten wenigstens in Deutschland dazu führen, den Missbrauch von Kampfhunden wenigstens teilweise zu unterbinden