2.5 Der Kettenhund, der Terrain-Hund und der Schaustellerhund
In der Regel sind bei diesem Hunde-Typ mittelgroße bis große Hunde unterschiedlicher Rassenzugehörigkeit zu finden, oft aus Abkömmlingen undefinierbarer Mischungen verschiedenster Rassen rekrutiert. Häufig sind Schäferhund, Dobermann, Rottweiler und Boxer – reinrassig oder in Mischungen - bei diesem Hunde-Typ vertreten. Vornehmlich in landwirtschaftlichen oder gewerblich genutzten Betrieben anzutreffen, verfügt er über einen sehr unterschiedlichen Grad der Freizügigkeit. Das Areal seines Wächterdaseins reicht von einem wenige Quadratmeter messenden Zwinger, über einen durch eine Laufkette begrenzten Korridor oder einen kleinen Hofraum bis hin zu einem abgeschlossenen Agrar- oder Industrie-Gelände, auf dem er sich zeitweise frei bewegen kann. Auf diesem Territorium, das gelegentlich einen Teil des angrenzenden Gehweges oder der Straße einschließt, erfüllt er die Wächter-Funktion. In vielen Fällen ist nicht nur sein Aktionsradius, sondern auch seine soziale Integrierung durch die überwiegende Haltung als Ketten- oder Zwingerhund stark eingeschränkt. Obgleich er – mehr oder weniger regelmäßig und zuverlässig - Verpflegung und ein gewisses Maß der Betreuung genießt, bleibt der Typ des Ketten- oder Terrain-Hundes im Unterschied zum Haushund (im engeren Sinne) im allgemeinen ohne besonders enge Bindung an einen „Leitmenschen“. Als Folge seiner Erziehung und Haltungsweise zeigt dieser Hunde-Typ, dem auch der Schaustellerhund – bei wohl engerem sozialen Konakt zum Halter - zugeordnet werden kann, in seinem Verhalten Fremden gegenüber häufig eine ausgeprägte Agressivität. Er kann, besonders wenn es sich um den Vertreter einer körperlich kräftig gebauten und kampffreudigen Rasse oder Rassenmischung handelt, ein hohes Gefahrenpotenzial darstellen.