1.8 Der Versuchshund
In krassem Gegensatz zu dem Typ des verwöhnten und gehegten Schoßhundes ist der Versuchshund unter den Laborbedingungen einer weitgehend entsozialisierten Umwelt ausgesetzt. Als optimale Rasse für Versuche in der medizinischen und pharmazeutischen Forschung hat sich der Beagle erwiesen, der in reinen Zuchtlinien eigens für Foschungszwecke gezüchtet wird, um vergleichbare Versuchsdaten zu gewinnen. Seinem Ursprung nach ist der Beagle ein lauffreudiger Jagdhund, der in England speziell für die Treibjagd gezüchtet wurde. Der Beagle ist ein fröhlicher, bewegungsfreudiger Hund mit einem liebenswürdigen und aufgeweckten Wesen, ausgestattet mit einem kurzen, anliegenden, wetterfesten Fell. Er zeigt keine Anzeichen von Angriffslust oder Ängstlichkeit. Umso trauriger stimmt es, wenn man die Bedingungen betrachtet, unter denen die in sterilen Laborzuchten generierten Beagle-Hunde ihr kurzes Leben verbringen. Nur gelegentlich kommt es wohl dazu, dass eine Pflegerin zu einem der Versuchs-Beagles einen Kontakt aufbauen kann oder gar einen überlebenden Beagle zu sich nimmt. Leider sind die an Forschungseinrichtungen der Medizin, bei pharmazeutischer Firmen und an Universitäten durchgeführten Versuche an Hunden bis in die Gegenwart nicht oder nur teilweise durch Versuche an Niederen Tieren oder durch in-vitro-Versuche zu ersetzen. Die Aussagekraft von Tierversuchen im Hinblick auf die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen ist – ebenso wie die ethische Vertretbarkeit von Versuchen an Höheren Tieren – umstritten. Viele Versuchstiere sterben während der Experimente oder werden anschließend zur Auswertung von Zell- und Organveränderungen getötet.