den 18.3.42
….Also ich wurde heute morgen um 11 Uhr von unserem Kommandeur getraut. Bin also Dein Mann, wenn Du auch nichts davon weißt. Unser Kommandeur hat sehr nett gesprochen. Hauptsächlich über die Treue. So treu, wie der Soldat zu seiner Fahne steht, so treu soll er auch in der Ehe sein. …Du wirst ja sicher erstaunt sein trotzdem denke ich, dass Du nun zufrieden bist. Du bekommst nun eines Tages die Benachrichtigung vom Standesamt. Die Papiere und ein Brief wurde heute durch die Kompanie an Dich abgeschickt. Denn die Papiere brauchst Du ja zur Trauung. Ich hatte mir ja meine Hochzeit anders vorgestellt. Unser Spieß hat aus Anlass meiner Trauung einen Unteroffiziersabend angesetzt. Da waren wir ein paar Stunden zusammen. Zu unserer Überraschung gab es Wein, Kaffee, Brot, Wurst und Käse. Dazu Radio-Musik. Das war wirklich nett von unserem Spieß. Da brauchte ich doch nicht zu Hause sitzen und ein dummes Gesicht machen. Dass ich selbstverständlich tüchtig geuzt wurde, ist klar. Die sagten, ich sei nun verheiratet, und Du wärst zu Hause bestimmt bei dem von der Flak. Aber ich solle mir nichts daraus machen, ich bräuchte ja keine Frau, solange ich gesunde Hände hätte. Nu, Spaß muss ja sein…. Ich hoffe, dass es eines Tages doch mal mit dem Urlaub klappt, und feiern wir eben nach. Meine Brautnacht möchte ich jedenfalls auch haben. Und nach dem Kriege hoffe ich, dass wir noch recht lange und gut miteinander auskommen.