Sonntag, 01.06.08: Bei Sonne und 27°C bringt mich mein RAV4 sicher und schnell nach Schlüttsiel. Das „Hotel Fährhaus“ hat nach einem Besitzerwechsel und Renovierung wieder eröffnet, und – wie bei meinem letzten Aufenthalt hier – beziehe ich vor dem Übersetzen nach Hallig Gröde wieder das Zimmer # 4. Kurz nach 15h wandere ich über den Deich, auf dem sich der Blick über den Hauke-Haien-Koog öffnet, dessen Namensgeber zur Hauptfigur der berühmten Theodor Storm-Novelle „der Schinmelreiter“ wurde. Inmitten des Kooges gibt ein reetumsäumter See vielen Wasservögeln ein Refugium. Ich zähle ca.150 Löffelenten, 200 Höckerschwäne, 3.000-3.500 Graugänse. Unmittelbar hinter dem Parkplatz am Hotel hat ein Austernfischer – unbeeindruckt von den häufigen Störungen – seinen Nistplatz gewählt, belegt mit 1 Ei. Am Hotelgebäude selbst, unter dem Treppenvorbau zur Seeseite hin, befindet sich, wie in den Jahren zuvor, eine Mehlschwalben-Kolonie mit 15-20 Nestern. Auf dem Deich bläst ein erfrischender Wind; während ich schreibe, grasen neben mir „gnurpsende“ Schafe. Ich fühle mich hier sauwohl! Im Flachwasser des Uferbereiches halten sich etwa 150 Brandgänse auf, 12 Säbelschnäbler sowie einzelne Löffelenten mit flaumigem Nachwuchs (‚pulli’); auch 2 (♂♀) Mittelsäger, mit denen ich hier nicht gerechnet habe. Am Deich noch folgende Beobachtungen: 230 Schnatterenten, 14 Reiherenten, 2 Tafelenten ♂, > 10 Haubentaucher, 2 Nilgänse (überfliegend), > 200 Blässrallen, zahlreiche Austernfischer, max. 10 Rotschenkel, 1 Kampfläufer, 1 Wiesenweihe.