Mittwoch, 11.06.08
Gestern Morgen um 6h kam Taube „Frieda“ an mein Fenster und setzte sich davor auf das Fensterbrett, als ob sie mir einen „guten Morgen“ wünschen wollte. Wenig später flog sie auf, drehte einige Runden um die Warf – schon dachte ich, jetzt nimmt sie Kurs auf ihren Heimatschlag – und landete schließlich wieder im Vorgarten zwischen den Blumenrabatten. „Vielleicht landet sie bald im Kochtopf“ meinte Frau N.; „als Brieftaube ist sie für ihren Züchter sowieso nicht mehr interessant…“. In der Nacht hat es ganz leicht geregnet, schwere Wolken sind aufgezogen. Taube „Frieda“ war schon um 5h morgens im Garten auf Futtersuche, gegen 7h startete sie zu ihrem morgentlichen Rundflug um die Warf. Am späteren Vormittag ruht sie überwiegend auf dem Gras oder bisweilen auf dem Fliesenweg. Einmal hat sie sich schon ins Haus vorgewagt, und zwar in Frau N’s Arbeitszimmer mit Computer etc., das in zweiter Funktion als Gäste- und Esszimmer dient. Bei starkem Wind sucht „Frieda“ Zuflucht unter dem Dach, unter dem Schutz von Zierreben-Blattwerk – sie hat vom Anwesen quasi „Besitz ergriffen“. Gegen 12h kommt doch wieder die Sonne heraus, doch die geplante Lorenfahrt fällt leider aus, da Frau N., die auch Küsterin der Gemeinde tätig ist, mit den Vorbereitungen für eine Trauerfeier und Beerdigung auf der Hallig beschäftigt ist. Die Wirtin des einzigen Gasthauses auf Hallig Oland ist wenige Tage zuvor in einer Klinik auf dem Festland im Alter von nur 55 Jahren an Leukämie verstorben. Heute kommt der Sarg auf der Hallig an.