07.06.05: Und wieder ein Dunkelwolkentag, gewürzt mit etwas Regen am Abend, bei milden 12° C. Er beginnt zudem noch für mich mit einem kleinen Schock: Beim morgentlichen Duschen unter dem schwachen Wasserstrahl ertaste ich in meiner linken Achselhöhle ein hartes, stechnadelkleines Etwas. Schon der erste Blick in den Spiegel bestätigt meine Befürchtung: seit gestern hat – wie schon (zu) oft bei meinem Naturerleben, und leider nicht ohne die fatalen Folgen einwer chronischen Borreliose! – eine Zeckennymphe den langen Weg von meinem Bein bis hinauf zur Achselhöhle gefunden und sich bereits tief eingegraben. Mit Gewalt versuche das Ding herauszuziehen, doch als Linkshänder habe ich kaum einer Chance, die Zecke aus der linken Achsel erfolgreich herauszudrehen; auch fehlt mir eine spezielle Zange oder Pinzette. So erwische ich in Panik nur das Hinterteil der Zecke, so dass die Beißwerkzeuge am Kopfteil in der Haut steckenbleiben. Bei weiteren Versuchen verletze ich nur die Haut, es blutet; und auch die Inselärztin, die ich nach einer Wanderung über 2 km mittags in Vitte aufsuche, bleibt ohne Erfolg und gibt sich – nach dem Einziehen der 10 € Arztgebühr – damit zufrieden, die Wunde zu desinfizieren. Ein Pflaster mit Desinfektionssalbe muss es für’s Erste tun. Mir bleibt es abzuwarten, ob eine neuer Schub von Borrelia burgdorferi mein Blut demnächst überschwemmen wird. Auch aus ornithologischer Sicht ist mein Gang nach Vitte enttäuschend: Die weitläufigen Wiesen auf der Boddenseite südlich der Bucht von Kloster geben sich fast vogelfrei; nur ein einsames Paar Rotschenkel streut seine traurigen Rufe über sein verödetes Revier. Alles in Allem: ein besser zu vergessender Tag.